Herzlich willkommen zu unserer Serie hilfreicher Tutorials rund um die neue Version 14 des kleinen Bruders von Photoshop. Gerade für das Webdesign reicht vielfach das wesentlich günstiger zu erwerbende Photoshop Elements vollkommen aus. Wenn es um einfache Bildbearbeitung mit Assistentenunterstützung geht, ist Elements sogar empfehlenswerter als der große Bruder. Kurzum, für die meisten Seitenbetreiber in der Weite des Netzes wird Photoshop Elements 14 jedenfalls nicht zu wenig bieten. Verfolge unsere umfassende Serie und du wirst zum Master of the Elements.
Da die Serie zu einem späteren Zeitpunkt auch als eBook verfügbar sein wird, haben wir für die Tutorials die formelle Anrede gewählt. Wundere dich also nicht, wenn du im folgenden plötzlich wieder gesiezt wirst ;-)
Grundkurs: Photoshop Elements 14
- Teil 1 | Fotos importieren, organisieren und verwalten
- Teil 2 | Bilder optimieren: Schnellkorrekturen und Assistenten im Einsatz
- Teil 3 | Die Werkzeuge des Expertenmodus -Anzeigen, Auswählen, Verbessern
- Teil 4 | Die Werkzeuge des Expertenmodus – Zeichnen und Ändern (dieser Beitrag)
Elements-Kurs Folge 4 | Die Werkzeuge des Expertenmodus – Zeichnen und Ändern
Die Werkzeuge zum „Zeichnen“ legen einen Schwerpunkt auf die Farben im Dokument, ob frei Hand gemalt, gleich ganze Flächen füllend oder auch als Text geschrieben. Eine Besonderheit sind dabei die Formwerkzeuge auf Basis von Pfaden, die mit acht Werkzeugen den größten Werkzeugbereich zu einem Thema bilden. Wurden die Inhalte eingezeichnet, so geht es unter „Ändern“ noch an das Zurechtschneiden oder Ausrichten. Weitere sehr nützliche Funktionen warten auf ihre Entdeckung, die wir in diesem zweiten Teil der Werkzeuge im Expertenmodus vorstellen möchten.
Werkzeugleiste #1: Zeichnen
Ein wahrer Klassiker der Bildbearbeitung sind der Pinsel sowie der Buntstift. Diese unterscheiden sich nur in der Weichheit der Werkzeugspitze. Der Pinsel malt mit einem sanft auslaufenden Rand, der Buntstift zeigt dagegen eine harte Kante. Beiden Werkzeugen ist gemein, dass sie eine Auswahl der Werkzeugspitze, der –Größe und Deckkraft zulassen. Auch der Modus kann gewählt werden.
Weitere Einstellungsmöglichkeiten
Beim Pinsel gibt es noch die Pinseleinstellungen zu entdecken, mit zahlreichen weiteren Optionen, wie etwa zur Rundheit, zum Abstand und Farbton. Darunter liegen die Tablet-Einstellungen, um Photoshop Elements selbst für die professionelle Arbeit mit dem Grafiktablet auszusteuern. Mit dem Impressionisten-Pinsel malen Sie eine neue Pinselspur ein, die in stetiger Bewegung aus dem vorhandenen Material kunstvoll Punkte bildet.
Über den Button Erweitert bestimmen Sie den Stil der Umsetzung, wie etwa Dicht kurz, Tupfen oder Locker kraus. Um eine Farbe gezielt zu verändern, aktivieren Sie das Farbe-ersetzen-Werkzeug. Die Vordergrundfarbe steht dabei für die Farbe, die bei der Bearbeitung umgesetzt wird.
Radieren
Gleich drei Radiergummis können kleine Bereiche oder auch ganze Flächen löschen. Beim Radiergummi stehen Ihnen die verschiedenen Werkzeugspitzen des Pinsels zur Verfügung. Die Größe und Deckkraft lassen sich dabei regeln. Statt wie mit einem Pinsel kann der Radiergummi auch mit dem Buntstift oder einem Quadrat löschen. Mit dem Hintergrund-Radiergummi malen Sie am Rand eines Objektes entlang, welches Sie grob freistellen möchten.
Dabei halten Sie die Pinselspur immer zu einem Drittel über das Bildelement und zu einem weitaus größeren Teil über den Hintergrund, der so erkannt und gelöscht wird. Eine Mischung aus Zauberstab und Radiergummi bietet uns das Magische-Radiergummi-Werkzeug. Bis zu einer festgelegten Toleranz werden dabei ähnliche Farben nach dem Klick nicht ausgewählt, sondern gelöscht.
Farben einarbeiten
Um Flächen schnell mit einer Farbe oder einem Muster auszustatten bietet sich das Füllwerkzeug an. Die Vordergrundfarbe steht dabei für die Farbe im „Eimer“. Einfarbige Flächen werden komplett gefüllt, Flächen mit einer Struktur bis zu einer festgelegten Toleranz. Der Wechsel auf Muster offenbart ein Auswahlmenü für die Muster, die Photoshop Elements schon mitbringt, wie etwa Farbpapier, Gesteinsmuster oder andere Strukturen. Eine Alternative zum Füllwerkzeug ist das Verlaufswerkzeug. Elements bietet auch da eine ganze Reihe von Vorgaben, die leicht in der Ausrichtung beeinflusst werden können. So wählen Sie über die entsprechenden Schaltflächen einen linearen Verlauf, einen Radialverlauf oder einen Rautenverlauf an.
Über Bearbeiten kann der Verlauf beliebig angepasst werden. Um eine vorhandene Farbunterbrechung zu editieren, wird diese angeklickt und dann die Farbe ausgewählt. Um eine weitere Farbunterbrechung einzufügen, klicken Sie einfach genau unterhalb des Verlaufes. Nach dem Bestätigen kann der Verlauf dann aufgezogen werden, wobei die Länge des Ziehens die Weichheit des Übergangs bzw. die Länge des Verlaufes bestimmt. Mit dem Farbwähler-Werkzeug nehmen Sie schnell Farben zum Auffüllen oder für Ihren individuellen Verlauf auf.
Formen einfügen
Unter den Formwerkzeugen können Sie gleich sechs Werkzeuge entdecken, die typische geometrische Formen, wie etwa Rechteck, Abgerundetes Rechteck, Ellipse, Stern oder Polygone zulassen. Auch ein Linienzeichner steht bereit. Wird das Eigene-Form-Werkzeug aktiviert, so erscheint ein Auswahlmenü mit zahlreichen weiteren Formen. Die Farbe kann schon vorher bestimmt werden, aber auch noch nachträglich, über einen Doppelklick auf die Ebenenminiatur. Da wird auch deutlich, dass diese Formen keine Pixel-, sondern Vektorgrafiken sind. Größenänderungen haben hierbei also keine Auswirkungen auf die Bildqualität. Für Skalierungen nutzen Sie das Formauswahl-Werkzeug.
Text schreiben
Auch mit Textwerkzeugen ist Photoshop Elements gut ausgestattet. Aktivieren Sie etwa das Horizontale Textwerkzeug und klicken Sie dann in das Dokument, um ein Wort zu schreiben. Sie könnten aber auch einen Textrahmen aufziehen und so einen Bereich definieren, in dem der Text erscheinen darf. Wie von einem Textverarbeitungsprogramm gewohnt, bestimmen Sie die Schriftart, -Größe und den Schnitt.
Mehr Textoptionen
Textausrichtung und Farben sind ebenso kein Problem. Mit dem Vertikalen Textwerkzeug schreiben Sie von oben nach unten. Beide Textwerkzeuge gibt es auch als Variante im Maskierungsmodus, wobei statt Text Auswahlen erzeugt werden. Weiter können Sie sich dafür entscheiden, Text auf einen Pfad, Text in eine Form oder Text in eine Auswahl einzubringen, was mit den darauf spezialisierten Werkzeugen leicht gelingt.
Werkzeugleiste #1: Ändern
Im Bereich Ändern geht es Photoshop-Elements um den Bildausschnitt und die Ausrichtung. So wählen Sie mit dem Freistellungswerkzeug einen Bereich durch Anklicken und Aufziehen auf. Über die Greifpunkte passen Sie den Bildausschnitt pixelgenau an. Ein Doppelklick in die Bildmitte oder ein Klick auf den grünen Haken bestätigt dann den Vorgang. Das Ausstecher-Werkzeug verhält sich dagegen wie eine Plätzchenform. Aus dem Auswahlmenü bestimmen Sie die Form, welche Sie im Dokument in der gewünschten Größe aufziehen. Innerhalb der Form erscheint dann das Foto, wobei sich der Ausschnitt noch verschieben lässt. Auch die Größe der Form kann nachträglich geändert werden.
Bilder vergrößern
Unter Neu zusammensetzen können Sie Bereiche grün markieren, um diese zu schützen, oder aber rot markieren, um diese zur Bearbeitung frei zu geben. Diese Schutz- oder Löschmarkierungen können Sie mit den entsprechenden Radiergummis löschen. Nutzen Sie dann die Greifpunkte, um die Größe des Bildes anzupassen. Geschützte Bereich bleiben erhalten, ungeschützte werden zusammen gestaucht oder vergrößert, was bei natürlichen Strukturen erstaunlich gut gelingt.
Elemente neu positionieren
Das Inhaltsbasierte-verschieben-Werkzeug verlangt zunächst nach einer Auswahl (wie vom Lasso-Werkzeug gewohnt) um das Bildelement, das verschoben werden soll. Steht die Selektion, so ziehen Sie den Inhalt der Auswahl auf die neue Position. Nach dem Lösen füllt Elements die alte Position mit Material passend zur Umgebung auf. An der neuen Position wird das Bildelement möglichst passgenau eingearbeitet.
Am Horizont entlang
Mit dem Gerade-ausrichten-Werkzeug fahren Sie an dem Horizont entlang, falls die Aufnahme etwas schräg gelungen ist. So wird das Foto ausgerichtet und bei Bedarf auch gleich zugeschnitten.
(dpe)