Im letzten Jahr startete Adobe seinen eigenen Bilderdienst Adobe Stock mit mehreren Millionen lizenzfreien Fotos, Illustrationen und Videos. Vorausgegangen war der Kauf des Stockfotoanbieters Fotolia, der den Weg für Adobes eigenen Bilderdienst ebnete. Adobe Stock ist zu einem festen Bestandteil der Creative Cloud geworden. Aber was genau kann Adobe Stock? Wo sind die Vorteile zu Fotolia und anderen Diensten? Was kosten die Bilder und wie groß ist die Auswahl?
50 Millionen Bilder von Fotolia im Angebot
Dank des Kaufs von Fotolia konnte Adobe Stock direkt mit einer großen Auswahl an Fotos an den Start gehen. Die komplette „Standard Collection“ von Fotolia ist im Angebot von Adobe Stock enthalten. Das sind um die 50 Millionen Fotos und Illustrationen. Vor Kurzem sind auch die Videos der „Standard Collection“ dazu gekommen.
Weiterhin nur auf Fotolia findest du die „Infinite Collection“ mit Material renommierter Fotoagenturen und die „Instant Collection“ mit Fotos, die per Smartphone gemacht wurden.
Die Suche auf der Website von Adobe Stock
Bei der Suche nach geeigneten Fotos kannst du die Ergebnisse eingrenzen und nur Fotos, Illustrationen, Videos oder Vektorgrafiken ausgeben lassen. Außerdem gibt es weitere Suchfilter, um beispielsweise eine bestimmte Bildausrichtung – Hochformat oder Querformat – oder Farbe vorzugeben. Du kannst auch explizit nach Fotos nur mit oder nur ohne Personen suchen. Zudem gibt es vorgegebene Kategorien, die dir bei der Eingrenzung der Suche und dem Finden passender Fotos helfen.
Adobe Stock direkt aus der Creative Cloud nutzen
Das Besondere an Adobe Stock ist die Einbindung in die Creative Cloud. So hast du direkt aus Photoshop, InDesign und den anderen Anwendungen der Creative Cloud Zugriff auf Adobe Stock. Die 2015 eingeführten Bibliotheken erlauben es dir, Assets wie Farben, Formate und Grafiken zu speichern.
Die Creative Cloud synchronisiert alles, was in den Bibliotheken gespeichert wurde, sodass dir die Assets in allen Anwendungen zur Verfügung stehen. Über diese Bibliotheken suchst du auch nach Fotos in Adobe Stock und fügst passende Fotos als Vorschau direkt deinen Bibliotheken hinzu.
Die Suche über die Bibliotheken in Photoshop
Aber auch, wenn du auf der Website von Adobe Stock suchst, hast du die Möglichkeit, Fotos als Vorschau direkt in einer deiner Creative-Cloud-Bibliotheken abzulegen. Alternativ kannst du Vorschaubilder natürlich einfach auf deinen Rechner herunterladen. Alle Vorschaubilder enthalten ein Wasserzeichen und sind nur in geringer Auflösung verfügbar. Im Gegensatz zu den Vorschaubildern von Fotolia ist Auflösung und Qualität der Vorschau jedoch deutlich höher.
Vergleich der Vorschaubilder von Adobe Stock und Fotolia
Während die Vorschaubilder von Fotolia selten geeignet sind, um damit vorzeigbare Entwürfe zu realisieren, haben jene von Adobe Stock eine deutlich bessere Auflösung und sind in guter Qualität vorhanden. Hier zeigt sich ein entscheidender Vorteil zu Fotolia.
Einfacher und schneller Workflow
Bilder, welche du direkt aus Adobe Stock in deiner Bibliothek speicherst, stehen dir dort als verknüpftes Smartobjekt zur Verfügung. Du kannst diese Bilder in Photoshop bearbeiten und zum Beispiel Filter und Korrekturen anwenden. Werkzeuge für das Radiergummi oder den Kopierstempel stehen dir allerdings nicht zur Verfügung. Dazu musst du das Smartobjekt rastern.
In Photoshop platziertes verknüpftes Smartobjekt
Dafür hat das verknüpfte Smartobjekt einen anderen Vorteil. Sobald du das verwendete Bild lizenzierst, wandelt Adobe Stock das Vorschaubild in ein hochauflösendes und vom Wasserzeichen befreites Bild um. Du musst das Vorschaubild also nicht manuell ersetzen. Das vereinfacht den Workflow und spart einiges an Zeit. Denn überall, wo du das Vorschaubild eingesetzt hast – in allen Dateien und Anwendungen –, wird es durch das lizenzierte Bild ersetzt.
Einfaches Lizenzierungsmodell
Während du dich bei Fotolia bei jedem Foto zwischen verschiedenen Lizenzen entscheiden musst, gibt es bei Adobe Stock ein sehr einfaches Modell. Statt Fotos in unterschiedlicher Auflösung zur Verfügung zu stellen – bei Fotolia gibt es sechs Standardlizenzen und eine erweiterte Lizenz –, gibt es bei Adobe Stock nur eine Lizenz, welche dir ein Bild im größtmöglicher Auflösung zur Verfügung stellt.
Die Adobe-Stock-Lizenz entspricht der Standardlizenz in höchster Auflösung bei Fotolia.
Außerdem wird bei Adobe Stock nicht per Credits bezahlt. Ein Einzelbild kostet bei Adobe Stock pauschal 9,99 Euro. Für Creative-Cloud-Abonnenten gibt es ein monatliches Abo über zehn Fotos für 29,99 Euro. Der Standardpreis für dieses Abo liegt bei 49,99 Euro für Nicht-Abonnenten der Creative Cloud.
Vergleich der Lizenzierungsmodelle von Adobe Stock und Fotolia
Ein Preisvergleich zwischen Fotolia und Adobe Stock ist schwierig. Denn die Credits, die man bei Fotolia zum Kauf von Bildern erwerben muss, kosten unterschiedlich viel. Ein Credit kostet bei Fotolia zwischen 1,35 Euro und 74 Cent – je nachdem, wie viele man erwirbt. Um ein Bild bei Fotolia in voller Auflösung zu erwerben, muss man die XL- oder XXL-Lizenz wählen. Manche Fotos gibt es nur als XL-Lizenz. Für eine XL-Lizenz zahlt man meist zehn Credits, was zwischen 13,50 und 7,40 Euro kostet. Bei Adobe Stock zahlt man pauschal 9,99 pro Einzelbild ohne Abo.
Wer regelmäßig Fotos bezieht, kommt bei Adobe Stock mit dem speziellen Creative-Cloud-Abo gut weg. Hier zahlst du nur 2,99 Euro pro Foto. Im Übrigen kannst du mit dem Abo, welches monatlich 29,99 Euro kostet, auch mehr als zehn Fotos im Monat beziehen. Jedes weitere Foto kostet dich dann ebenfalls nur weitere 2,99 Euro.
Fazit
Adobe Stock hat im Vergleich zu Fotolia und anderen Stockanbietern einige entscheidende Vorteile. Die enge Verzahnung zwischen Adobe Stock und der Creative Cloud sorgt für einen schnellen und einfachen Workflow. Die Vorschaubilder sind qualitativ deutlich besser als jene von Fotolia und das spezielle Abo für Nutzer der Creative Cloud garantiert dir Fotos zum Schnäppchenpreis. Es gibt also genug Gründe, Adobe Stock einmal auszuprobieren.
(dpe)